Hilfe in besonderen Lebenslagen
Die Hilfe in besonderen Lebenslagen soll bei der Bewältigung außergewöhnlicher Schwierigkeiten, die ihre Ursache in persönlichen, familiären oder sozialen Verhältnissen haben, unterstützen. Bitte wählen Sie aus dem Menü links!
Chancengleichheit - Definition
Allgemeines
Kinder und Jugendliche sollen in allen Bereichen die gleichen Chancen haben und sich unabhängig von geschlechterstereotypen Zuweisungen entwickeln können – egal welche soziale, kulturelle oder religiöse Herkunft sie haben.
Auch wenn Kinder und Jugendliche im Allgemeinen heute viel freier aufwachsen, so gibt es dennoch häufig unterschiedliche Erwartungshaltungen an die Geschlechter. Sich gegen eingefahrene Rollenzuweisungen zu wehren und den eigenen individuellen Weg zu gehen, erfordert Mut und Unterstützung durch das soziale Umfeld. Wenn z.B. die Eltern bereits zu Hause in der Familie eine gleichberechtigte und faire Arbeitsteilung vorleben, wäre bereits schon viel gewonnen.
Genauso wie Frauen die Chance haben sollen, sich in einem technischen oder handwerklichen Beruf zu versuchen, sollen Männern die Türen offen stehen, sich im Erziehungs- und Pflegebereich zu engagieren, sowohl im beruflichen Feld, als auch im Privaten. Wenn Mädchen bereits in der Schule genauso wie Buben ermutigt werden, sich verstärkt mit Technik und Mathematik auseinanderzusetzen, dann trauen sie sich wahrscheinlich auch eher einen Beruf im MINT-Bereich zu (MINT bedeutet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Genauso müssen Pädagoginnen/Pädagogen im alltäglichen Interaktionsgeschehen darauf achten, dass z.B. Buben, die sich entgegen dem Männlichkeitsstereotyp verhalten, in ihren individuellen Orientierungen und Interessen gestärkt werden und nicht Opfer von Homophobie und Mobbing werden.
Das Aufgreifen von Geschlechterfragen in der Schule kann durch Wissensvermittlung, Reflexion und Diskussion dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche selbstbestimmter und bewusster ihren Weg gehen können und dass sich Geschlechtersegregationen in der Gesellschaft kontinuierlich abbauen.
Geschlechtergerechte Schule – Reflexive Geschlechterpädagogik
Die Schule ist – neben dem Elternhaus und dem gesamten sozialen Umfeld – von zentraler Bedeutung für die Ausbildung der Persönlichkeit der Schülerinnen/der Schüler. Sie soll die Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der jungen Menschen fördern und dazu beitragen, Ungleichheiten abzubauen. Aufgabe der Pädagoginnen/Pädagogen ist es, gleiche Lern- und Entwicklungschancen für die Geschlechter herzustellen. Junge Menschen sollen erweiterte Handlungsmöglichkeiten entwickeln können.
Mit dem Grundsatzerlass "Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung" werden Schulen, Schulleitungen und Pädagoginnen/Pädagogen aufgefordert, einen reflektierten Umgang mit der Dimension des Geschlechts in der von heterogenen Lebenswelten geprägten Schule zu entwickeln. Die öffentliche Schule soll einen neutralen Rahmen zur Verfügung stellen, in dem alle Kinder und Jugendlichen die sie betreffenden Themen und Fragen in altersadäquater Weise im Sinne einer lebendigen Diskussions- und Streitkultur und frei von religiös oder kulturell begründeten Denkverboten diskutieren können.
Tipp
Weiterführende Informationen zum Grundsatzerlass "Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung" (→ BMBWF) finden sich auf der Website des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Weiterführende Links
- Gleichstellung und Diversitätsmanagement (→ BMBWF)
- Geschlechtsspezifische Bildungsfragen (→ BMBWF)
- Unterrichtsprinzip "Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung" (→ BMBWF)
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung